Keiner mag sie, jeder hat sie: Konflikte.
Sie gehören zum Leben wie Wachstumsschmerzen oder Pubertätspickel. Angenehm sind sie nicht, aber unvermeidbar und unverzichtbar. Denn Konflikte keimen dort auf, wo Entscheidungen anstehen. Und die Entscheidungen bestimmen, wo es lang geht. Arbeiten, oder faul sein? Nach Deiner oder nach meiner Nase?

Konflikte bremsen.
Wer sie hat, spürt sie an den unguten Gefühlen im Bauch. Die zeigen an, dass wichtige Dinge abgewogen werden wollen. Was wirkt stärker? Das schlechte Gewissen beim faul sein, oder die Unlust beim Arbeiten, das ungute Gefühl, wenn ich nachgebe, oder die Bauchschmerzen, wenn ich meine Position behaupte und dabei vielleicht den Chef vergrätze. Kann ich mit ihm vielleicht eine Lösung aushandeln, die für uns beide gut ist und für die Sache auch?

Streiten können heißt Leben gestalten.
Läuft dieser Prozess des Abwägens und Auseinandersetzens optimal, dann kommen auch optimale Entscheidungen dabei heraus. Schwierig wird es erst dann, wenn dieser Prozess – ob innermenschlich oder zwischenmenschlich – dysfunktional verläuft. Der Konflikt eskaliert. Dann werden aus Bauchschmerzen Magengeschwüre, und aus Kollegen und Freunden werden Feinde. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Konflikt die Beteiligten überfordert. Alle stecken fest.

Jeder Konflikt ist eine Aufforderung zum Lernen.
Manchmal ist es an dieser Stelle hilfreich oder sogar unbedingt nötig, einen Experten dabei zu haben, der die jeweiligen Lektionen und ihre Schwierigkeiten gut kennt. Der kann das System auf verschiedene Weisen unterstützen: als Moderator, Berater oder Trainer.

Ziel dabei: die Blockade löst sich auf, die Entscheidung fällt, die Beziehungen entwickeln sich und die beteiligten Menschen gewinnen zusätzliche Kompetenzen, die ihnen für zukünftige Konflikte zur Verfügung stehen.

© Birte Restemeyer 2024